Tag 10 Neretva-Delta, Korridor von Neum und Ston auf der Halbinsel Pelješac

 

Neretva-Delta

 

Wir verlassen die Insel am nächsten Tag wieder und finden uns auf unserem weiteren Weg gen Süden plötzlich wieder in einem Naturjuwel zwischen Fluss und Meer, einem grünen von Bergen umgebenen Flussdelta, dem Neretva-Delta.

 

 

Überall um uns herum sind Obstplantagen und Stände mit leuchtenden Früchten. Wir stoppen bei dem Stand einer Obstbäuerin.

 

 

Beim Aussteigen schallt uns ein extrem lautes Vogelkonzert entgegen. Wow! Wir suchen Orangen, Tomaten und Mandarinen- Honig zusammen und kaufen es. Dann schiebt die Frau einen selbtgenähten Vorhang zur Seite und zeigt auf jede Menge selbstgebrannten Alkohol. Echt urig. Aber ne. Denn die Dame hat stolze Preise.

 

 

Korridor von Neum

 

Unser nächstes Ziel ist die Halbinsel Pelješac. In der Ferne sehen wir die neue weiße Brücke, die hinüber zur Insel Pelješak, unserem Ziel, führt. Sie wird aber erst in einigen Monaten eröffnet. Wir müssten also eine Fähre nehmen oder viel weiter südlich auf die Halbinsel fahren.

 

Dafür müssen wir durch den sogenannten Korridor von Neum, einem Küstenstreifen, der zu Bosnien-Herzegowina gehört. Selbstverständlich will ich das! Erstens finde ich das nämlich spannend. Und zweitens kommen wir dann durch die Stadt Ston im Süden der Halbinsel. Dort gibt es die zweitgrößte erhaltene Wehrmauer der Welt nach der chinesischen Mauer.

 

 

Also passieren wir die Grenze, sind in Bosnien-Herzegowina und schauen uns einige bosnische Küstenorte im Vorbeifahren von der Straße aus an. Die Durchfahrt ist nur neun Kilometer lang und dauert zehn Minuten.

 

 

Am Liebsten würde ich jetzt auch gleich Mostar ansehen, eine bosnische Stadt, die mich auch noch sehr reizt. Aber Gott-sei-Dank kann Tatti besser den Fokus setzen als ich und lässt sich von meinem Gebettel nicht beirren. Auch wenn es mich in diesem Moment aufregt, hat sie doch Recht, denn Mostar liegt über achtzig Kilometer entfernt von der Küste. 

 

Man kann seinen Roadtrip einfach besser genießen, wenn man sich nicht zu viel vornimmt. Also checken wir noch schnell die bosnischen Dieselpreise, die aber auch nicht günstiger als in Kroatien sind, und fahren anstatt links ins Landesinnere weiter geradeaus und wieder heraus aus Bosnien-Herzegowina und sind auch schon wieder in Kroatien. 

 

 

Die Festungsmauer von Ston auf der Halbinsel Pelješak

 

Zu Beginn der Halbinsel liegt das mittelalterliche Städchen Ston mit der längsten Stadtmauer Europas. Dafür steigen wir gerne aus und nehmen uns Zeit. Das Parken ist nicht ganz billig, aber egal. Was soll‘s? Ich will unbedingt auf der Stadtmauer hinunter in den Hafenort Ston gehen.

 

Dalmatien Roadtrip

 

Nach fünfzig Metern bergauf in der Hitze ist mir schlecht vor Anstrengung. Ich muss dauernd stehenbleiben und will die große Runde über den Berg und zum Hafenstädtchen Ston hinunter nun doch nicht machen.

 

 

Gott-sei-Dank sind Tatti und ich uns einig, dass die kleine Runde reicht. Dafür gehen wir noch in eine kleine Burg, die mich aber irgendwie gar nicht interessiert. Kanonen gehören zu den langweiligsten Dingen, die ich mir vorstellen kann.

 

 

Campingplatz Nevio auf Pelješak

 

Anschließend fahren wir weiter hinauf in den Norden der Halbinsel. Camping Nevio soll der Traum aller Campingplätze sein. Bin gespannt.

 

 

Wir werden dort von einer Rezeptionistin in einem kleinen Wagen in einem Affenzahn über den Hang gefahren um freie Plätze gezeigt zu bekommen. Alles ist eng und voll. Nur beim Tennisplatz hätte man ein wenig Raum und Ruhe. Wir stimmen für Meerblick und nehmen eine ultraenge Zufahrt in Kauf. Wir können nur vorwärts reinfahren in die Parzelle. Was anderes geht beim besten Willen nicht.

 

 

Auf dem Campingplatz gibt es ein Schwimmbad und ein großes Freizeitangebot. Der Platz ist sehr eng und vollgebaut. Trotzdem stehen wir dann doch ganz gut. Abends gönnen wir uns Grillfisch im Camping-Restaurant. Dabei flackert das Feuer im Hintergrund und wir haben einen schönen Abend.