Mali Ston
Morgens checken wir aus und fahren über die schöne Halbinsel wieder gen Süden.
Auf unserer Weiterreise besuchen wir den kleinen Hafen von Mali Ston, den wir wegen der Hitze auf der Festungsmauer vor zwei Tagen verschmäht hatten.
Jetzt fahren wir mit dem Wohnmobil hin und parken auf einem großen Parkplatz am Dorfeingang. Es ist ein hübsch einfacher kleiner Hafen und es ist nichts los.
Zurück beim Wohnmobil schaue ich zu, wie ein Mann einen Korb mit frischen Austern aus dem Meer holt und ihn über den Parkplatz zur Austernbar Bebek trägt.
Ich gehe hinterher, stümpere in der kleinen Bar, in der es regionale Produkte gibt, herum und komme schließlich mit einem Silbertablett zurück zum Parkplatz, darauf eine Zitrone mit zwei Austern.
Da Mali Ston für seine Austern bekannt ist, müssen wir sie auch kosten, habe ich spontan beschlossen. Wir beträufeln die Austern mit Zitrone, schlürfen sie dann ohne darüber nachzudenken aus der Austernschale und filmen uns dabei. "Bah!"
Schnell was Nachtrinken! Die sind so eklig, dass ich es nun doch bescheuert finde, Dinge zu tun, nur weil es einzigartige Gelegenheiten sind.
Als ein Reisebus kommt, verdrücken wir uns wieder. Aber unsere beiden Austern-Probiervideos sind so lustig. Ich liebe sie und werde später im Winter noch dauernd lachen, wenn ich sie anschaue. Es ist erst kurz nach zehn als wir zurück aufs Festland und weiter gen Norden fahren.
Wir genießen wieder die tolle Aussicht hinunter auf die Strände, Orte, Buchten und Schiffe und hinüber zu den Inseln, dieses Mal von der anderen Seite. Im Korridor von Neum versuche ich nochmal einen zarten Mostar-Vorstoß. "Meinst du nicht, dass, wenn wir schon mal hier sind, es schade wäre, wenn .. " "Nein!" Na gut.
Krka Nationalpark
Wir brauchen zweieinhalb Stunden bis zu unserem Ziel, dem Camp Krka. Es ist einer von zwei nebeneinander liegenden Campingplätzen in der Nähe der schönsten Wasserfälle.
Wir stellen unser Wohnmobil auf dem sehr ruhigen Campingplatz zwischen hohen Bäumen ab und schauen uns bei einem Kaffee und einem Snack erstmal um. Die Stimmung hier ist entspannt. Die Leute wollen auch einfach nur ein wenig die Ruhe der Natur genießen.
Wir brauchen mit den Ebikes zehn Minuten zu einem der beiden Haupteingänge, dem Eingang Lozovac. Wir schließen die Fahrräder an einen Baum an und kaufen Tickets. Mit der Eintrittskarte könnten wir in den Bus steigen, der vor dem Kassenhäuschen steht. Anstattdessen bewegen wir uns lieber und gehen einen steilen Pfad hinunter zu den Wasserfällen.
Nach zwanzig Minuten sind wir unten und gehen einen zwei Kilometer langen wunderschönen Rundweg über Holzstege und von Baumwurzeln durchzogene Wege. Es ist recht leer und das Wasser rauscht und plätschert überall um uns herum. Wir lassen uns verzaubern von kristallklarem Wasser, in dem sich Fische tümmeln, von blauen Libellen und herabstürzenden kleinen und großen Wassermassen.
Danach müssen wir uns in ganz schöner Hitze den Berg wieder hoch zurück zu den Rädern quälen, denn es erscheint uns immernoch besser als in der Hitze im vollen Bus zu stehen. Ich muss dauernd stehenbleiben und verschnaufen. Oh Gott, ist das steil und heiß!
Dann radeln wir heim. Der Fahrtwind tut gut. Wir duschen und setzen uns hungrig zu den anderen Gästen auf der kleinen Terrasse bei der Einfahrt des Campingplatzes.
Die Karte hat nur ein oder zwei Gerichte, die aber zum Niederknien lecker sind. Natürlich gibt es wieder Grillfisch und als Dessert eine traumhafte hausgemachte Eistorte.