Bleder See
Unser nächstes slowenisches Traumziel, der Bleder See mit einer kleinen Insel mit Kirche in der Mitte, entpuppt sich leider ebenfalls als übervoll und absolut ohne Parkmöglichkeit für Wohnmobile. Auf einem Stellplatz weit weg vom Geschehen halten wir an, beratschlagen kurz und entscheiden, dass wir in diesem Urlaub keine Lust mehr auf Slowenien haben. Zwanzig Minuten später sind wir in Österreich. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich in Slowenien nirgends Fotos machen konnte, obwohl wir so nah an drei meiner persönlichen Mega-Spots waren.
Österreich
Wir fahren zum Wörthersee, der aber kaum Beachtung von uns findet, denn ich brenne darauf, mal bei Klagenfurther Decathlon reinzuschauen. Beim Eingang stolpere ich über mein Traum-SUP-Board. Es liegt links vom Eingang und ist aufgebaut mit allem drum und dran. Ich registriere jede Menge Zurrbänder, einen Sitz und ein Doppelpaddel. Und dann dieses Blau! Es ist Liebe auf den ersten Blick. Ich ziehe für einen Moment ernsthaft in Erwägung, mir das teure Ding einfach so zu gönnen.
Dann besinne ich mich aber, weil es einfach zu teuer ist und sehe mich bei den Outdoor-Handtüchern um, stehe aber schon sehr bald wieder beim Board und finde noch immer, und zwar ernsthaft, dass es viel zu viel Geld für einen ganz normalen Samstag im Juni ist.
Als nächstes schiebe ich einen Einkaufswagen mit einem Riesenkarton über den Parkplatz zum Wohnmobil. Und kurz vorher bin ich am Ende dann doch entgegen jedweder Vernunft meinem Herzen gefolgt. Und werde es niemals bereuen.
Ossiacher See
Die Sonne scheint und wir haben jetzt zwei SUP-Boards an Bord und steuern den Seecamping Kölbl am Ossiacher See zum Testpaddeln an. Aber leider steht Familie Kölbl nicht so auf Hunde. Ich stehe an der Rezeption vor einer jungen Frau und vergewissere mich, ob ich das geraderichtig verstanden hatte: „Wie? Nur diese eine Reihe weit weg vom Ufer kommt für Hundebesitzer in Frage? Und der Hund darf echt nirgends ans Wasser?“ „Versuchens doch mal beim Hundecamping Plörz. Hier nach rechts. Und dann in drei Kilometern.“ Na sowas! Ich starre sie an und muss mich kurz sammeln...Okay...Tststs.... Also wieder los und drei Kilometer nach rechts.
Seecamping Plörz am Ossiacher See
Auf dem Campingplatz Plörz hingegen werden wir freundlich begrüßt und fühlen uns willkommen. Die Plörzens sind tierlieb und wir dürfen alles und überall hin.
Wir finden schnell den richtigen Platz auf einer Wiese und ich pumpe das neue SUP-Board zur Testfahrt auf, trage es dann einen Hang zum Ufer hinunter. Sollte es mir nach dem Ausprobieren doch nicht gefallen, können wir es zurückgeben. Aber es ist bombastisch! Das gebe ich nicht wieder her.
Und zu zweit macht es auch viel viel mehr Spaß auf dem Wasser. Wie cool es sich auch auf einem See in den Alpen paddeln lässt! Es macht einen Heidenspaß mit den Nockbergen drumherum dahinzugleiten. Ich bin selig auf dem Wasser und kann gar nicht genug kriegen.
Abends haben wir Lust auf österreichische Küche und spazieren zu Tamaras Restaurant schräg gegenüber. Tatti gönnt sich eine Teufelspfanne. Vor mir steht ein Surf- & Turf-Salat mit Blume. Ich halte ihr meine Blume hin und sie schnappt sie sich und steckt sie sich in den Mund und kaut. Jaha, ich weiß auch, dass sie zum Essen ist, finde es aber trotzdem urkomisch. Wir lachen und sind inzwischen Lichtjahre entfernt vom Alltag zuhause und superentspannt.
Das Essen schmeckt klasse. Und dann erst das Dessert! Ein Traum, der Kärntner Eisreindling Grant‘nschleck (Preiselbeerschlag) mit Eisparfait, Walnüssen, Rosinen, Zimt und frischen Früchten. Yammy Yammy! Was für ein erst doofer und dann doch noch schöner und erlebnisreicher Tag! Ich liebe unser Wohnmobil. Und Österreich. Und Campingplatz Plörz. Und Eisreindling Grant´nschleck.