Am nächsten Morgen ist es grau und regnet am Traunsee ziemlich doll. Das macht es leichter, wegzufahren. Es ist wie immer traurig und doof, wieder zurück in den Alltag rollen zu müssen. Aber Österreichs Seen merken wir uns auf jeden Fall!
Walhalla
Nach knapp drei Stunden sind wir in der Nähe von Regensburg. Wir wollen dem römischen Tempel Walhalla einen kurzen Besuch abstatten und dort Sophie Scholl, Friedrich Schiller und weitere Persönlichkeiten, beziehungsweise deren Köpfe, besuchen.
Wir nähern uns dem gewaltigen Gebäude von hinten. Ein römischer Tempel hoch oben über der Donau an einem grau verregneten Tag. Irgendwie merkwürdig. Weder die schmutzig und verkommen wirkende Fassade, noch ein milchig-grauer Blick hinunter zur Donau kann mich begeistern.
Ich trete hinein in das prunkvolle rosafarbene Innere des Tempels und schlendere an den aufgereihten Köpfen entlang, lese die Namensschilder und versuche mich zu erinnern, wer was gemacht hat.
Die Büsten starren unbeirrt geradeaus und so sehr ich mich bemühe, der Ort will mich einfach nicht berühren.
Wir gehen hinunter zur Donau, finden den Blick von unten ebenso unspektakulär und quälen uns die vielen Treppen wieder hinauf zurück zum Wohnmobil und sind froh, dass wir weiterkönnen.
Naumburg/Saale
Wir fahren wieder durch den Osten Deutschlands gen Heimat. Gegen fünf sind wir kurz vor Naumburg und wir beschließen, dort unsere letzte Nacht zu verbringen.
Wir finden einen Stellplatz im Garten eines jungen Winzers direkt am Saaleradweg. Es ist dort unordentlich und eng.
Gegen Abend fahren wir mit den Ebikes an der Saale entlang nach Naumburg, schauen kurz bei Nietzsches Haus vorbei und radeln durch die Weinberge bis nach Bad Kösen. Es wird schnell dunkel und kühlt sich ganz schön ab.
In Bad Kösen finden wir mit Mühe und Not einen Imbiss für einen kleinen Snack und radeln in der Dämmerung durch die Weinberge zurück zu unserem Wohnmobil. Jetzt ist es auch gut und wir wollen morgen nach Hause und die Heizung anmachen!