Auf der Adria Magistrale Richtung Süden
Am nächsten Morgen betrachte ich zum Wachwerden eine Weile das Meer und das strahlend weiße Ufer der gegenüberliegenden Insel Krk. Später setze ich mich auf einen Felsen am Wasser und lausche dem seichten Plätschern der kleinen Wellen gegen die Felsen, das sich mit Vogelgezwitscher vermischt.
Ich schaue mal auf das Wasser und mal auf die Wiese zu den anderen Campern, die nach und nach aus ihren Vans kommen. Und ich komme im Urlaub an, auch innerlich. Dann trinken wir zusammen Kaffee und satteln auch schon bald die Hühner.
Wir fahren gemächlich mit zwei Kastenwagen weiter auf der wunderschönen Küstenstraße Adria Magistrala gen Süden. Auf unserem Weg halten wir dauernd an, weil es hier einfach überall umwerfend schön ist.
Fähre nach Pag
Nach zweiundsechzig wunderschönen Küstenstraßenkilometern steuern wir den Fähranleger Prizna in Senj an. Der besteht aus einer auf das Wasser zulaufenden abfallenden Stichstraße und einer kleinen Bude, in der man Tickets bekommt. Wir reihen uns ein, kaufen Tickets und sehen in der Ferne die herannahende Fähre.
Ich bin ganz aufgeregt vor lauter Freude.
Heimlich beobachte ich Tatti, die gerade per App unseren Mähroboter zuhause in Deutschland startet. Das ist echt richtig gut, dass sie sich immer so verlässlich um alles kümmert. Und es ist mir ein unergründliches Rätsel, wie der banale Mähroboter an diesem märchenhaften Ort Platz in ihren Gedanken finden kann.
Auf der Fähre weht ein leichter Wind und die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Der Sommer erwacht und die kleine Gruppe Fremder, die mit uns so früh in der Vorsaison schon unterwegs zur Insel ist, ist durchweg gut gestimmt.
Freundliche Gesichter, wehende Haare, Sonnenbrillen und fröhliches Lachen betören mich auf dem Schiffsdeck.
Nach fünfzehn Minuten Fahrtzeit legt die Fähre schon wieder auf Pag an und wir brauchen weitere fünfundzwanzig Minuten für bis zum Campingplatz Olea. Er liegt zwischen dem Hauptort der Insel und der Nordspitze am Ende eines schmalen Kiesweges, der hinunter vom Kamm der Insel ans Wasser führt.
Campingplatz Olea auf Pag
Eine Parzelle liegt schöner als die andere. Man kann von fast allen Plätzen das Meer sehen und der ganze Campingplatz ist kaum belegt. Wir werden hier zu viert ein paar gemeinsame Urlaubstage verbringen. Wir entscheiden uns für zwei benachbarte Parzellen weit unten am Wasser in der Nähe einer Bucht und richten alles zum Wohnen her. Das ist schnell gemacht, Sitzflächen der Autositze nach hinten drehen, Decken drauf, Campingmöbel und Markise raus. Fertig.
Dann pumpen wir auch schon die Stand-up-Paddle-Boards auf und sind zum Paddeln unten am Wasser, dann auf dem Wasser und ruck-zuck im Wasser. Wir haben jede Menge Spaß. Als ich mich oben im Schatten ausruhe, hallt das Lachen der Freiburgerinnen, die zum ersten Mal stand-up-paddeln, hoch zu mir.
Der Campingplatz ist wunderschön und die sanitären Anlagen toppen alles. Sie sind so modern und sauber, dass man sich auf Klo in einem Schweizer Luxushotel wähnt. Und mit ACSI Karte zahlen wir für die Premium Parzelle jetzt im Mai mit zwei Erwachsenen und Hund nur zweihundertvierzig Kuna pro Nacht. Das sind zweiunddreißig Euro.
Abends grillen wir zu viert und sitzen romantisch unter einer Lichterkette. Wir sind uns einig, dass der Platz klasse ist.