Morgens verabschieden wir uns von unseren beiden Freundinnen und reisen wieder zu zweit weiter. Das Unterwegs-Sein mit vier Personen hat sich als zu schwierig erwiesen. Zu viele verschiedene Wünsche und Vorstellungen, so dass die Stimmung immer mieser wurde.
Primošten
Tatti und ich sind also wieder im Zweierteam on the Road. Wir legen einen Stopp in der Adriaperle Primošten, einer malerischen Stadt auf einer Halbinsel, ein und betreten sie durch ein altes Stadttor.
Dort lassen wir uns zu einem Eis hinreißen und gehen auf einer schmalen Straße zwischen Primoštens Häusern hoch zur Kirche.
Uns kommen immer wieder elegant gekleidete kroatische Paare und Familien entgegen. Jede Menge hübsche Kleider, dunkle Anzüge und hohe Schuhe. Wow, denke ich, mit wieviel Achtung die Kroaten den Sonntag feiern, mit den besten Klamotten, die sie im Schrank haben.
Wir nähern uns der Kirche oben auf dem Berg. Als wir fast oben sind, beginnen die Kirchenglocken zu läuten und aus der Kirche strömen noch viel mehr hübsch gekleidete Familien.
Ah, jetzt verstehe ich, die Kinder tragen weiß und scheinen heute so eine Art Kommunion zu haben. Wir schauen den Menschen, die aus der Kirche kommen und den Berg hinunter ins Dorf gehen, eine Weile zu. Es ist schön, zufällig ein Teil davon sein zu dürfen.
Im Beet vor dem Tor der Kirche dreht eine Schildkröte ihre Runden. Niedlich, die frei lebenden kleinen Exoten. Das ist schon die zweite, die Tatti in diesem Urlaub entdeckt. Die andere wohnt bei unserem Trampelpfad zur Konoba auf Pag.
Als es ruhiger wird, gehe ich und die Kirche herum. An der Rückseite befinden sich Gräber und dahinter das Meer. Die Gräber haben eine Traumlage und die Trauernden, die ihre Verstorbenen besuchen, haben einen Traumblick hinaus auf die Adria.
Die zweite Adriaperle, die wir nun ansteuern, heißt Trogir. Sie hat das Prädikat Weltkulturerbe und liegt eine gute halbe Stunde weiter südlich. Es ist eine über zweuitausend Jahre alte Stadt auf einer Insel zwischen Kanälen und sie ist bei Touristen aus aller Welt sehr beliebt.
Campingplatz Rozac in Trogir
Bei Ankunft umkreisen wir mit dem Wohnmobil die kleine Altstad, um zur dahinter liegenden Halbinsel mit dem Campingplatz Rozac zu kommen. Die Zufahrtsstraße zum Platz ist eine Baustelle, die man aber durchfahren darf. Wir zögern kurz, trauen uns dann aber doch hinein in die enge Straße und fahren durch weichen Bausand. Wie gut, dass wir jetzt grobstollige Reifen haben. Mit dem Vorgänger-Wohnmobil hätten wir uns hier festgefahren.
Später radeln wir zur Altstadt und müssen einen riesigen Umweg zu einer großen Brücke außerhalb der Stadt fahren, weil die Brücke zur Altstadt renoviert wird und gesperrt ist. Supernervig zwischen all den stinkenden und lauten Autos. In Trogirs Altstadt ist es auch sehr voll.
Durch ein altes Stadttor gehen wir hinaus aus dem Gassengewirr und finden uns auf einer strahlend weißen Promenade am Anleger der großen Yachten und Ausflugsschiffe wieder. Dort gibt es jede Menge Cafés, Restaurants und Bars mit Außenterrassen.
Wir schieben die Fahrräder an all den Tischen mit Cocktails auf unserer rechten und sehr hohen Schiffen auf unserer linken Seite entlang und radeln wieder zurück zum Wohnmobil.
Auf dem Campingplatz wird die Idylle alle paar Minuten durch den Lärm startender Flugzeuge gestört. Ist nicht gerade unser Lieblingstag heute.