Tag 8 Kaštela und Primošten

  

Dorf Kaštela

 

Am nächsten Tag reisen wir weiter gen Süden und schlendern ein wenig durch den kleinen Ort Kaštela. Hier ist die Welt heute Morgen noch in Ordnung.

 

An einer Hauswand im Hafen sitzen drei alte Männer und schauen uns schweigend hinterher. Zwei Jungen treffen gerade an einem Ruderclub ein und das Meer ist spiegelglatt.

 

 

Split

 

Weiter geht es gen Süden auf der Küstenstraße. Dann kommt Split. Da wollen wir eigentlich hin. Aber wir kommen, sehen und ich denke Holla, die Waldfee, Split, du bist ja riesig! Im Kroatienkrimi siehst du irgendwie viel beschaulicher aus. Auf Verkehrschaos und verzweifelte Parkplatzsuche haben wir gerade gar keine Lust.

 

Also wird Split über Board geworfen. Wir steuern nur einen Baumarkt im Randgebiet an und kaufen eine Pumpe für das SUP-Board. Unsere Pumpe liegt nämlich zuhause, über eintausendfünfhundert Kilometer entfernt.

 

 

Piratenstadt Omiš

 

Zwanzig Kilometer hinter Split taucht die imposante Felsenkulisse der ehemaligen Piratenstadt Omiš auf. Hier lebten früher Piraten und griffen Handelsschiffe reicher Städter aus Split, Dubrovnik und Venedig an. Der Ort ist umgeben von hohen Felsen.

 

 

Auto Camp Lisičina

 

 Auch zu unserem Stellplatz Auto Camp Lisičina muss man erst eine felsige Anhöhe hoch und sich dann samt Wohnmobil zwischen zwei Felsen hindurch quetschen.

 

Ja, ehrlich, fühlt sich echt so an. Megaschmal! Wenn man sich das traut, kann man dann eingebettet zwischen sehr hohen steilen Felsen auf einer grünen Wiese pennen. Wuhuuu, heute sind wir Piratinnen!

 

 

Wir düsen gleich zu Fuß los in dieses tolle Städchen an der Cetina-Mündung. Die Küstenstraße ist zwar ganz schön befahren und dadurch ist es auch recht laut auf der Brücke, aber davon lasse ich mir den tollen Anblick nicht trüben.

 

Ich mache ganz viele Fotos und erfreuen mich an den schmalen Gassen der Altstadt mit kleinen Lädchen und Minirestaurants mit ein paar Stühlen und Tischen auf der Straße.

 

 

Ich ergattere ein Kleid mit Batikmuster und ernenne es zu meinem Piratenkleid. Der Verkäufer sagt, wir sollen hinter der nächsten Ecke den Festungsturm Mirabela besteigen. Also steigen wir mitten in der Stadt eine kleine Treppe hoch, zahlen zwanzig Kuna (2,65 Euro) und steigen im Turm einige Treppen hoch. Ich steige dann noch eine kleine Eisenleiter hoch auf das Dach der Festung und genieße einen grandiosen Ausblick.

 

 

Auf dem Rückweg treffen wir auf der Brücke auf einen netten jungen Kroaten, der inbrünstig eine Flusstour in einem kleinen Boot mit Stoffdach anpreist. Warum eigentlich nicht? Klingt ganz gut.

 

 

Also werden wir am Nachmittag mit einem kleinen Boot mit Motor die grüne Cetinaschlucht hochgeschippert zu ein paar alten Mühlen, essen eine Kleinigkeit und werden wieder zurück gebracht. Das ist ganz nett, aber irgendwie auch ein bisschen langweilig, nicht selber zu paddeln. Auf jeden Fall mag Hannes das und hält die ganze Zeit seine Fellnase in den Wind.

 

 

Abends lasse ich mich von meinem grünen Fähnchen bei Google Maps dazu verleiten, mit dem Fahrrad die Festung Starigrad Fortica anzusteuern. „Ich dreh‘ noch mal kurz eine Abendrunde“, verabschiede ich mich von Tatti. Kurve um Kurve strample ich mich bergauf, die Festung oben auf dem Berg fest im Blick. Schon bald liegen die Lichter der Stadt weit unter mir und es wird immer einsamer. Die Häuser an der Straße werden zusehends ärmlicher und verfallener. Der Weg zur Burg scheint kein Ende zu nehmen. Oben angekommen sehe ich, dass es noch mal wahnsinnig viele Höhenmeter zu Fuß weiter bergauf geht.

  

 

Ich gestehe mir mürrisch ein, dass ich das hier und heute in der Dämmerung und mit dem mir zur Verfügung stehenden Körper gar nicht erst versuchen sollte. Welcher Penner hat im Reiseführer geraten, sich den Sonnenuntergang vom Starigrad Fortica aus anzusehen? Die Talfahrt mit dem Rad macht dafür umso mehr Spaß und der Sonnenuntergang aus halber Höhe ist auch nicht von schlechten Eltern.

 

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