Heute fahren wir wieder ein Stück meiner Lieblingsstrecke, der grünen Route durch die Natur bis zum Strand von Nieblum. Die Urlauber am Nieblumer Strand sind modisch gekleidet. Nicht nur Mann, Frau, Kind und Hund sind stylisch, sondern auch die Strandbar, eine helle Holzhütte mit großen Glasschiebetüren und einer Holzterrasse. Dort sitzen die Gäste hinter einem gläsernen Windschutz und schauen aufs Meer.
Wir gehen erst am Strand spazieren und radeln dann durch eine nette Ferienhaussiedlung. Dort ist ein Friesenhaus schöner als das andere. Und im alten Ortskern kaufe ich uns Kuchen.
Auf dem Rückweg lassen wir uns auf einer Bank auf dem Gotinger Kliff, die im Wind steht, nieder und packen unseren Kuchen aus. Wir genießen zwar den Blick auf den kleinen Strand und das Meer, frösteln aber und der Wind will uns den Kuchen vom Schoß fegen. Wir essen schnell, radeln zügig zurück und verkriechen uns in unsere gemütliche Wohnmobil-Höhle.
Später am Tag setze ich mich oben auf eine lange Holztreppe am Utersumer Strand hinter der Reha-Klinik und freue mich, dass ich nicht mehr als Reha-Gast hier sitze, sondern als stinknormale Urlauberin.
Und ich betrachte Amrum und weiter weg Sylt und beschließe, mich dort zeitnah mal umzusehen. Amrum kenne ich noch gar nicht. Und Sylt ist sehr lange her. Achtung, Spoileralarm: Im nächsten Jahr werden wir fünf nordfriesische Inseln besuchen.
Abends liege ich auf dem Bett und schaue mich im Wohnmobil um. Dies ist die letzte Reise vorm Verkauf. Wir haben ein etwas längeres Wohnmobil bestellt, auch einen Pössl, aber mit mehr Platz.
Ich präge mir nochmal alle Details ein. Ich bin froh, dass ich Reisetagebuch schreibe und so viele Fotos mache, all die kostbaren Momente konserviere. Und er wird sicher schon sehr bald nach dieser Reise nette Menschen finden, die schöne Reisen mit ihm machen werden.
Der bestellte neue Pössl wird im Herbst fertiggestellt sein und den Kleinen würdig ersetzen. Ich gehe jetzt zumindest noch davon aus, dass er im Herbst fertig sein wird. Da weiß ich nämlich noch nicht, dass es coronabedingte monströse Produktionsstaus und Lieferschwierigkeiten geben wird und wir im Herbst mit einem Mietmobil, bei dem die Heizung nicht funktioniert, herumfahren müssen, und dass wir in totaler Ungewissheit und Ungeduld bis zum nächsten Frühjahr ausharren müssen. Gut, dass ich vom nervenaufreibenden Warten, das noch kommt, jetzt gerade noch nichts erahne.
Momentan sind wir noch ganz und gar entspannt auf Föhr. Die Inselauszeit tut uns so gut und die viele gute Nordseeluft und Bewegung machen müde.