Heimfahrt
Ich habe wieder viele schöne Momente erlebt und tolle Eindrücke. Die vergangenen vier Lebenstage bekommen auf jeden Fall Sternchen. Es kommt mir schon wieder viel länger vor. Ich war so schön weit weg vom normalen Alltag, konnte schon nach wenigen Kilometern am ersten Tag abschalten. Und wie stolz und glücklich ich bin, dass alles gut funktioniert hat, dass ich Spaß hatte und nette Menschen und Orte kennengelernt habe und dass ich auch in meiner scheinbar ausweglosen Situation in dem verflixten Ferienhausgebiet De Racken doch noch einen Weg gefunden habe.
Flevoland ist echt cool! Da war ich ganz sicher nicht das letzte Mal. Vor allem Urk, Sneek, die lustige Hanneke und der Hofladen bei den Kälbchen werden mich nochmal wiedersehen.
Ich muss in Groningen und Oldenburg wegen Baustellen und Sperrungen kleine Umwege fahren und bin nach 354 Kilometern wieder zuhause. Dort steuere ich erstmal unsere Servicestation in der Nähe an und entleere den Abwassertank, bevor ich stolz in unsere Straße einbiege und das Wohnmobil parke und leer räume.
Leider ist gerade kein Nachbar draußen. Aber ich freue mich jetzt schon darauf, auf die Frage, mit wem ich in Holland war, zu antworten, dass ich alleine unterwegs war. Ob ich das mit der Sackgase und dem Angstschweiß und das mit dem Stromkabel auch erzähle, überlege ich nochmal.
Und das Allerbeste ist, dass die Campingsaison in diesem Jahr gerade erst beginnt. Dies war also erst ein Warming-up.
Ach ja. Noch was. Ein paar Wochen später schreibe ich eine gepfefferte Mail an die Geschäftsleitung des Yachthafens Tacozijl. Es geht zwar nur um einen kleinen Betrag, aber es geht mir vor allem ums Prinzip. Ich teile deutlich mit, dass ich in den sozialen Medien meine Erfahrungen mit Tacozijl nicht beschönigen werde. Ein paar Tage später bekomme ich meine 20 Euro zurück. Ohne eine bezugnehmende Antwort. Ohne Entschuldigung. Kommentarlos. Die werden mich auf jeden Fall nie wieder als Gast begrüßen.
ENDE