Durch Luxemburg bis in die Niederlande
Ich hole ein Baguette bei der Rezeption und liebe es, auf französischem Boden mit einem Baguette durch die Gegend zu laufen. Ich mache auf dem Rückweg zum Wohnmobil selbstverloren ein paar Fotos davon.
Wenn man gerne fotografiert und viel, dann muss man ständig abwägen, ob es gerade noch drin ist oder schon Ärger im Anmarsch ist. In den Augenwinkeln sehe ich, dass Tatti dabei ist, das zweite Vorderrad auszubauen. Jetzt schnell das Handy wegstecken, bevor sie hochguckt.
Ich stelle mich zu ihr und halte das Rad fest. "Wurde ja auch Zeit", sagt sie dann doch noch. Danach hiefen wir die Räder nacheinander durch die geöffneten Hecktüren ins Wohnmobil. Ganz schön schwierig und supernervig ist das!
Innerhalb von vier Stunden sind wir aus Frankreich raus und haben auch schon Luxemburg und Belgien durchfahren. Von Luxemburg lernen wir gar nichts kennen. Und von Belgien auch nur eine Frau, deren Hund an Hannes´ Po schnuppert und mit der wir drei Worte wechseln.
Die weiße Stadt Thorn
In Limburg vertreten wir uns die Beine in der weißen Stadt Thorn.
Die Häuser sind markant weiß getüncht und wir schlendern auf Kopfsteinpflaster und schauen uns die weißen Häuser an und schauen in die Schaufenster.
Arme Bewohner haben im achtzehnten Jahrhundert einige Fenster zugemauert, um Fenstersteuer zu sparen, und dann die als Narben der Armut empfundenen zugemauerten Fensteröffnungen mit weißer Farbe überdeckt. Hübsch ist das!
Wir gehen über einen großen Platz mit Kirche, dem Wijngaard, und ich verschwinde im Konzeptsore De Kluis und entdecke allerlei Begehrliches.
Holland macht immer wieder Spaß! Die Läden, der Kuchen und die Geselligkeit bedeuten mir sehr viel und ich fühle mich gleich zuhause. Überall in Holland.
PS Ich weiß, dass man eigentlich Niederlande sagt und dass Holland nur eine Provinz ist. Ich erlaube mir, trotzdem Holland zu schreiben.
Danach fahren wir in einem Rutsch die letzten hundert Kilometer bis zu unserem Ziel, dem Yachtafen von Geldermalsen.
Das dauert eine Stunde auf den breiten und gut ausgebauten holländischen Autobahnen.
Im Nachbarort Culemborg befindet sich der Firmensitz der Firma Busbiker, unserem Fahrradträger-Hersteller.
Wohnmobilstellplatz Yachthafen Achter ´t Vier in Geldermalsen
Bei Ankunft stehen wir erstmal etwas ratlos vor dem verschlossenen Tor des Yachthafens Achter ´t Vier, der gleichzeitig Wohnmobilstellplatz ist. Der Hafenmeister hört die Klingel nicht.
Wir wollen gerade wieder abdampfen, als er angelaufen kommt.
Wir parken am Hafenbecken und bekommen einen Code für das Tor. Tatti baut unsere Räder wieder zusammen und wir schließen sie an der Laterne an. Der Hafenmeister will morgen auf die Räder aufpassen, wenn wir in der Werkstatt sind.
Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass uns morgen bei der Firma Busbiker geholfen wird und wir die Räder anschließend wieder anz normal hintendrauf mitnehmen können und nicht wieder auseinander bauen müssen.
Im Dorf Geldermalsen gibt es jede Menge Restaurants, bei denen wir Kleinigkeiten zu essen holen könnten.
Das ist sehr verführerisch. Wir haben noch nicht viel gegessen heute, marschieren durch den Ort und entscheiden uns für eine große Tüte Spareribs sweet and spicy.
Die Abendstimmung im Hafen ist sehr romantisch und die Spareribs sind lecker.