Tag 7 Schillernde Welt Dalis und bezauberndes Perratalada

 

Aufgeregte Morgenstimmung in Figueres

 

Dalí, du schriller Vogel, wir kommen! Das Wohnmobil parken wir bei der Festung Sant Ferran und gehen einen Kilometer die Straße hinunter bis zum roten Eier-Brot-Museum. Endlich!  Ich habe ein Ticket für elf Uhr dreißig und es ist erst zehn.

 

 

Also schlendern wir noch durch die Innenstadt von Figueres und holen uns beim Bäcker "365" am Plaça Ajuntament Croissants, die an den Enden dick mit weißer und mit brauner Schokolade überzogen sind. Wir vertilgen die leckeren Croissants mit Coffee-to-go auf einer der Bänke unter den Bäumen des Platzes La Rambla, ganz in der Nähe von Dalís Geburtshaus. Hier saß er sicher auch öfters. Aber ist ja auch egal eigentlich.

 

 

Die Croissants sind ultralecker und die Einheimischen auf den anderen Bänken am Platz um uns herum sind sehr spannend zu beobachten. Ich muss ein bisschen aufpassen, dass ich nicht so glotze. Ich ergründe immer so gerne die Gesichter und sinniere darüber, was sie wohl gerade denken und dort tun.

 

Ein Mann mit einem zerknitterten Mantel beobachtet uns auch von seiner Bank in einiger Entfernung. Wenn ich alleine wäre und Spanisch könnte, würde ich mich zu ihm setzen.   

 

 

Teatre-Museu Dalí

 

Wir sind dreißig Minuten zu früh beim Museum, aber ich darf trotzdem schon rein. Mein Herz hüpft schon im Foyer, und ich muss die ganze Zeit grinsen.

 

 

Ich gehe durch verschiedene Räume und Etagen mit verrückten bunten Ideen und Kunstwerken jeglicher Art.

 

Allein schon die Architektur ist beeindruckend mit einem Forum mit riesiger Glaskuppel als Dach.

 

 

Und dann all die unterschiedlichen Gemälde und kleinen und großen Basteleien. Für das Bild mit dem Gesicht muss ich über eine kleine Treppe auf ein Podest steigen und durch eine Lupe schauen. Erst dann erkennt man, dass der Raum in Wirklichkeit ein Gesicht ist mit dem Sofa als Mund.

 

Ein älterer Amerikaner vor mir auf der Treppe redet auf mich ein und ich verstehe kein Wort. Ich lächle und nicke und schaue auf seine wackeligen Beine und denke die ganze Zeit, dass er beim Hochsteigen gleich abrutscht und von der Treppe fällt. In seinem Gesicht sehe ich, dass er mich komisch findet. Keine Ahnung, was er gesagt hat.

 

   

Jetzt komme ich zu Dalís Schlafbereich. Er hat hier während der Erschaffung seines Museums, das sein letztes Werk geworden ist, gewohnt. Echt krass! Als er Kind war, war es noch ein Theater. Ich stelle mir vor, dass ich in unserem Stadttheater in Lüneburg wohne und ein ganzes Team damit beschäftige, meine kreativen Ideen umzusetzen. Nette Idee!

 

Hier im Theater wurden damals auch schon seine ersten Bilder ausgestellt. Auf jeden Fall hat seine Kunst Wirkung. Ich gehe durch alle Räume und Etagen und lasse mich verzaubern von all den verrückten und schönen Dingen, die ich sehe.

 

 

Wow.

 

Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!  Witzigerweise stehen manchmal Leute vor den Gemälden, die perfekt zum jeweiligen Gemälde passen. Als hätte Dalí es so inszeniert.

 

Ich kann den Impuls nicht unterdrücken und mache Fotos von einer Frau im bunten Kleid vor einem Bild, das ihr doch sehr ähnelt. Und von einem älteren Mann, der einen anderen älteren Mann auf einem Gemälde inspiziert.

 

Einfach schön, all diese Momente!

 

 

Nach dem Besuch des Museums bin ich voller Eindrücke. Während der folgenden dreiundvierzig Kilometer gen Süden genieße ich noch sehr nach. In mir springt eine Fülle an Farben, Ideen, Kunst und Verrücktheiten herum!

 

Erstmal tanken wir an einer modernen Tankstelle in Vulpellac Frischwasser und lassen Abwasser ab. Auch diese banalen Dinge müssen an diesem gigantischen Kunsttag Raum bekommen. 

   

 

Fall in love with Perratalada 

 

Ein Dorf weiter parken wir unser Mobil auf dem Besucherparkplatz von Perratalada. Die letzten Reihen sind für Wohnmobile und wir können von dort über ein Feld schauen.

 

In fünf Gehminuten sind wir mitten in der bezaubernden römischen Kleinstadt. Es fahren keine Autos und eigentlich ist es eher ein Dorf.

 

 

Wir gehen über zerfurchte Gassen. Die Straße ist teilweise so uneben, als hätten die Römer sie gerade erst grob in den Felsen gehauen und sind noch mitten im Bau.

 

 

Es gibt eine Handvoll Restaurants, die allesamt einladend sind und ansprechende kleine Hotels und Kunstgalerien.  

 

 

Ich schaue von einem Turm hinunter und schlendere mit Tatti durch die Gassen. Ich kann von dieser Ministadt gar nicht genug bekommen.

 

Tatti geht irgendwann zum Wohnmobil zurück und ich laufe superhappy noch ein paar Mal die gleiche Runde.

 

 

Ich könnte in jeder Bar was trinken und in jedem Restaurant was essen, so wohl fühle ich mich hier! Ich habe mich verliebt. Ich könnte auch herziehen. Oder Perratalada mit nach Hause nehmen...

 

Ok. Ich übetreibe. Ne, aber es ist echt richtig schön hier. Ich kann mir vorstellen, dass es hier im Sommer zu voll wird, zumal das Meer in der Nähe ist. Aber jetzt im Oktober ist es absolut perfekt.

 

 

Abends kommt Tatti nochmal mit in den Ort und wir essen ein Eis. 

 

 

Und dann geht ein weiterer wundervoller Urlaubstag in Katalonien zuende.

 

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.