Tag 1 Start in Deutschland

 

Anreise bis Jechtingen

 

Endlich ist es soweit. Wir fahren auf der A7 gen Süden. Ich fühle mich erhaben. Erhaben nicht nur, weil ich wesentlich höher sitze als die Leute in den anderen Autos, sondern auch, weil nun vier Wochen Freiheit vor uns liegen. Ich bin gespannt auf die Abenteuer und freue mich auf Müßiggang. Wir sind planmäßig um neun Uhr zuhause weggekommen, was uns bisher noch nie gelungen ist. Scheinbar haben wir doch ganz schön viel Ehrfurcht vor den vor uns liegenden 2300 Kilometern bis zur portugiesischen Grenze.

 

Wir werden in den nächsten Tagen vier Länder durchreisen und wissen noch nicht, wie lange wir brauchen. Wir wollen es ruhig angehen lassen. Und wenn die Fahrerei uns doch zu viel werden sollte, bleiben wir eben in Frankreich oder in Spanien, wo auch immer wir dann gerade sind.

 

Wir sind noch nicht lange unterwegs, befinden uns noch auf unserer Autobahn in der Heide, als sich schon das erste Abenteuer einstellt. Der Blinker der Beifahrerseite flutscht bei 120 Stundenkilometern aus dem Seitenspiegel heraus und hängt nur noch an seinem Stromkabel. Tatti sitzt dort und fährt blitzschnell die Scheibe hinunter, greift sich den im Fahrtwind baumelnden Blinker und hält ihn fest. Und gleichzeitig halten wir Ausschau nach einem Rastplatz oder einer Abfahrt, aber es taucht einfach keine der beiden Optionen auf.

 

Dann entdecke ich das Panzerband im untersten Fach der Fahrertür, angele es mit den Fingerspitze heraus und gebe es Tatti. Sie steckt den Blinker zurück an seinen Platz und fixiert das Ganze während der Fahrt mit Panzerband. Beim nächsten Rastplatz perfektioniert sie die provisorische Reparatur. Das muss jetzt erstmal so halten und wird nach der Reise zuhause vernünftig in Ordnung gebracht.

 

Bei Hildesheim ist die Autobahn gesperrt und wir müssen einen Schlenker über die Dörfer machen. Was soll‘s, dann eben Gärten gucken anstatt Strecke machen. Ich will mich nicht aufregen und tue es auch nicht.

 

 

Wohnmobilstellplatz Gutsschenke zur Scheune

 

Nach gut siebenhundert Kilometern suchen wir in den Weinbergen des Oberrheines an der deutsch-französischen Grenze den Weg zu einem Stellplatz in Breisach am Rheinufer, kommen aber auch hier nicht weiter, da die Straße gesperrt ist, und landen schließlich in Jechtingen auf einem Stellplatz bei einer Gutsschenke.

 

Das Essen auf den Tischen der Gäste im Biergarten sieht sehr lecker aus, aber wir haben ja genug zu essen an Bord. Wir befinden uns hier zwischen den Rheinauen und den Weinbergen. Die Übernachtung kostet zehn Euro und die Toilette ist sauber und lustig in einem grauen Turm. Wofür mag der Turm mal gewesen sein? Nach dem Essen machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Rhein. Die Rheinauen sehen so aus wie bei uns, also ein bisschen unspektakulär für uns.

 

 

Wir schauen eine Weile auf den gemächlich grau und breit dahinfließenden Rhein. Dann fällt uns auf, dass in der Mitte die deutsch-französische Grenze verläuft. Und wir schauen noch eine Weile die französischen Bäume am anderen Ufer an. Der Radweg auf unserer Seite, auf dem wir stehen, ist übrigens gut ausgebaut und macht bestimmt auch Spaß.

 

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