Tag 13 Algarve Luz, Lagos, Portimão, Cavoeiro

 

Zauberhaftes Luz

 

Heute schauen wir uns als Erstes Luz, einen hübschen kleinen Ferienort an der Algarve an.

 

 

Zauberhaftes Luz

 

Heute schauen wir uns als Erstes Luz, einen hübschen kleinen Ferienort an der Algarve an.

 

Auf der Strandpromenade befindet sich eine Handvoll kleiner Bars und Cafés. An den Tischen sitzen nett aussehende Menschen.

 

Bei der Bar The Endless Summer sehe ich leckere Kleinigkeiten auf den kleinen Holztischen. Die Atmosphäre ist entspannt, kein Auto, ruhige Gespräche und man kann auf den Strand schauen.

 

 

Auf dem Strand stehen einige wenige Sonnenschirme und Liegen. Es ist viel Platz zum Spielen und Spazierengehen. Ich entdecke eine Familie mit Kindern, die im Sand buddeln, ein junges Paar, das gerade ein Selfie macht. Ein Schlauchboot legt vom Strand ab. Einige wenige Menschen gehen am Wassersaum spazieren. Der Strand ist angenehm leer. 

 

 

Luz erobert mich mit seiner Ruhe und Freundlichkeit.

 

Ich will hier frühstücken. In der Bar The endless Summer, bekomme Tatti aber nicht dazu überredet und bin richtig sauer deswegen und sage es auch.

 

 

In Luz ist damals die kleine Maddie aus England verschwunden. Ich muss die ganze Zeit daran denken, wie die Eltern hier ihren Urlaub verbracht haben, dass das kleine Mädchen vielleicht zuletzt an diesem Strand gespielt hat.

 

Beim Wegfahren vom Parkplatz fällt mein Blick über eine Mauer in den Innenhof einer Apartmentanlage und ich erkenne die Anlage wieder aus einer Fernsehdoku. Hier hat die Familie damals Urlaub gemacht hat.

 

Das ist so unendlich traurig. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles irgendwie retten.

 

 

Wir frühstücken auf dem Strandparkplatz von Lagos. Dafür parken wir oben, so dass wir weit hinaus aufs Meer schauen können. Das ist auch ok, aber nur halb so schön wie das Strandcafé. 

 

 

Ich schmolle immernoch. Nächstes Mal muss ich mich durchzusetzen!  

 

 

Lagos

 

Jetzt fahren wir nach Lagos. Dort war ich 2015 schon mal.

 

Nach ein wenig Suchen und Schwitzen finden wir Platz zum Parken auf dem Spielfeld eines alten Sportplatzes. Wir gehen hinunter zum Strand und weiter zum Hafen und dann durch die bunten und lebendigen Einkaufsstraßen.

 

 

Ich kaufe mir einen weißen Traumfänger und ein großes pink-lila-farbenes Mandala-Schattentuch, das ich später kein einziges Mal benutzen werde. Zuhause wird es viel zu grell wirken.

 

Aber nun trage ich meine Errungenschaften erstmal zufrieden zum Wohnmobil zurück.

 

 

Portimāo

 

In Portimão sieht der Wohnmobilstellplatz aus wie ein Parkplatz und wir fahren gleich weiter und verzichten auf den Innenstadtbesuch.

 

Diese besiedelte Algarve ist irgendwie nicht so unser Ding, merken wir immer mehr. 

 

 

Camperparc Carvoeiro Lagoa

 

Dann fahren wir zum Camperparc Carvoeiro Lagoa, der außerhalb des Ortes und entfernt von der Küste an einer kleinen Nebenstraße liegt. Er ist zugewachsen und wirkt ungepflegt.

 

Die Duschen und Toiletten sind provisorisch zusammengezimmert. Die Rezeption besteht aus einem alten Wohnwagen, vor dem ein Sofa steht. In der Mitte des Platzes steht ein kleinerer Wohnwagen, vor dem ein Mann mit gefärbtem Haarbüschel im Schneidersitz in der Sonne sitzt und ein Sammelsurium von Dingen um sich herum aufgebaut hat. 

  

 

Felsalgarve in Carvoeiro

 

Wir fahren mit unseren Fahrrädern hinunter zum Ort Carvoeiro, der in eine eng auf das Meer zulaufenden Einschnitt zwischen den Felsen liegt. Die Häuser wurden dicht an dicht zwischen die Felsen gebaut.

 

Wir müssen eine steile Hangstraße hinunterradeln und landen unten auf einer lebhaften Straße, die von Tischen der Bars und Restaurants gesäumt ist. 

 

Die Straße läuft auf eine schmale Bucht mit einem kleinen Strand zu. Am Ende der Straße radeln wir wieder hoch auf die Klippen und schließen die Räder an. 

 

 

Zwischen den Felsen sind Sonnensegel über die Tische und Stühle der unter uns liegenden Boneca Bar gespannt. Das ist auch wieder so eine verlockende Location, aber wir wollen heute grillen. 

 

 

Wir gehen über Holzstege und Treppen auf den Felsen der Steinalgarve entlang. 

 

 

Es ist auch hier wieder sehr schön. Ich freue mich über den Anblick, über die skurrilen Steinformationen, das blaue Meer, den blauen Himmel und das schöne Licht.

 

 

Wir steigen eine lange Treppe hinunter zum Meer, gehen auf den Felsen herum, machen Fotos und ich mag den Moment.

 

 

Als wir wieder oben auf den Klippen ankommen, entdeckt Tatti ein Handy auf den Steinen. Das muss dem indisch aussehenden Mann gehören, der hier vorhin saß. Zuletzt habe ich ihn unten am Wasser gesehen. Er hat mir freundlich zugenickt.

 

Ich steige also nochmal die lange Treppe hinunter und gebe ihm sein Handy. Er ist erst überrascht, dann erschrocken, dann froh und dankbar, genauso wie ich in Guimarães als der Eisverkäufer mir mein Handy hinterhergetragen hat. Gute Taten machen gute Gefühle.

 

Beschwingt steige ich die Treppe wieder hoch.

 

 

Zurück auf unserem verwegenem Campingplatz trinken wir portugiesisches Bier und grillen Lachs auf unserem kleinen Grill. Der Grillfisch riecht herrlich und unser Abendessen bildet einen perfekten Tagesabschluss.

 

Ich beobachte eine gerade angereiste Familie aus Deutschland. Der Vater schaut ganz schön mürrisch aus der Wäsche. Später fragt er mich, ob wir den Platz auch so schrecklich finden. Ne, eigentlich nicht.

 

 

Aber ich finde es nicht so schlimm, dass es so unordentlich ist, sondern eher spannend zu sehen, was Portugal auch ausmacht, nämlich ein Ort für Aussteiger und Lebenskünstler zu sein. Und außerdem strahlt der Typ, der da den ganzen Tag im Schneidersitz in der prallen Sonne sitzt und vermutlich ab und zu kifft, echt Ruhe aus. Die Leute sind alle supernett und teilen alles, denn wir könnten uns sämtliche Lebensmittel und Gewürze, die im Verschlag in einer Art Küche stehen, nehmen. "Ist eben anders", antworte ich dem deutschen Vater nur.

 

Später werde ich den Platz bei Google Maps nicht wiederfinden. Es scheint ihn schon sehr bald nicht mehr zu geben.