Nossa Senora da Rocha bei Porches
Den Tag starten wir in Vila Lara. Wir parken an der Straße und gehen hinunter zum Wasser. Auch hier war ich schonmal mit meinen Kindern. Es ist ein schönes Gefühl alles wiederzusehen!
Wir gehen einen Fußweg, der hoch oben hinaus aufs Meer und zur kleinen Pilgerkapelle Nossa Senhora de Rocha führt. Rechts und links unterhalb unseres Weges liegen die Buchten Praia Nova und Pestana Porches.
Die kleine Kapelle hier oben auf dem Felsvorsprung zwischen den Stränden zieht mich wieder in ihren Bann. Nicht nur, weil sie so hübsch weiß ist vor dem blauen Meer. Sondern vor allem auch, weil sie einen so schönen Platz am Meer hat.
Und weil sie noch genauso dasteht wir damals. Jemand hat ihren Eingang mit Plastikblumen geschmückt und streicht sie offensichtlich immer wieder strahlend weiß.
Die PIlgerkapelle wurde im sechzehnten Jahrhundert von Fischern gebaut. Ich setze mich auf eine steinerne weiß getünchte Bank vor der Kapelle. Hier herrscht Postkartenidylle.
Wieviele schöne Plätze es gibt in Europa! Und auf der Welt! Und jeder Mensch wird in seinem Leben nur einen minimalen Bruchteil davon zu Gesicht bekommen. Echt schade.
Sāo Bartolomeu de Messines
Danach haben wir Lust auf mehr Weite und Ruhe und entfernen uns von der dicht bebauten Küste und fahren deshalb erstmal wieder ein Stück ins weniger besiedelte Landesinnere.
Der Weg führt uns durch ein riesiges Gebiet mit Orangenplantagen und anderen südeuropäischen Früchten. Der Reichtum der leuchtenden Früchte an den Bäumen, Orangenberge auf den Ladeflächen der Frachtautos und auch heruntergefallene Orangen, dazu strahlend blauer Himmel, Sonne, Weite und absolute Ruhe und Gemächlichkeit machen mir gerade Lust, auszusteigen.
Aber wir wollen jetzt erstmal weiter zum Stellplatz. Ich kann mir gut vorstellen, wie es einen erfüllen kann, Obstfarmerin zu sein.
Jahre später in einem Hamburger Krankenhaus werden mich mitgebrachte Clementinen direkt von einem spanischen Erzeuger nochmal an diese fruchtbare und sonnige Apfelsinenanbau-Gegend erinnern und ein klein wenig durch einen dunklen Adventssonntag tragen.
Camperstop Messines
Für heute Nacht beziehen wir den Camperstop Messines, vier Kilometer nordöstlich von Sāo Bartolomeu de Messines und dreißig Kilometer entfernt von der Küste.
Es ist ein lauschiger Wohnmobilstellplatz mit eigenen kleinen Holzterassen auf einer kleiner Anhöhe. Oberhalb steht das Wohnhaus des Betreibers. Der Betreiber ist Niederländer und da ich lange mit einem Niederländer verheiratet war, kann ich mich in seiner Landessprache mit ihm unterhalten. Schnatterschnatterschnatter. "En hier vind je dit en daar dat en dan moet je...", informiert er mich leidenschaftlich über alle möglichen Aktivitäten in der Umgebung. Herrlich!
Ich antworte ein bisschen und lasse mich für mein Holländisch loben. Er erzählt, dass sein Platz im Winter voll sei mit Camperinnen und Campern, die in Portugal überwintern.
Momentan sind auf jeden Fall nur einige wenige Plätze belegt. Meiner Erfahrung nach übertreiben Holländer manchmal ein bisschen.
Nach dem Plausch ziehen wir uns zurück auf unsere eigene kleine Holzterrasse und lesen und dümpeln rum und kochen und essen und spülen Geschirr und dümpeln wieder rum.
Hier ist himmlische Ruhe. Halt doch mal die Zeit an bitte!