Tag 15 Sandalgarve, Alte, Loulé, Praia do Cabeço

 

Wir schlafen lange aus und frühstücken in aller Ruhe auf unserer Holzterrasse. So muss sich Urlaub anfühlen! Beim Frühstück besprechen wir, dass wir nun aber trotz der Idylle hier gerne wieder ans Meer wollen und an der Algarve den nächsten Schlafplatz suchen wollen. 

 

Und auf dem Weg dorthin wollen wir ein Dorf mit Wasserfall, eine Stadt und eine besonders schöne Kirche besuchen.  

 

 

Das Dorf Alte

 

Das Navi leitet uns dummerweise auf einem schmalen Kiesweg über einen Berg zum ersten Ziel, dem Dorf Alte, obwohl es auch eine gut ausgebaute Straße gibt.

 

Tatti regt sich auf und tut so, als wenn der Sandweg hier meine Schuld ist, stöhnt bei jeder Kurve und guckt superschlau zu mir rüber. "Guck nicht so", meckere ich.

 

 

Alte ist ein nettes kleines Örtchen. Unspektakulär, authentisch und ruhig.

 

Ältere portugiesische Männer folgen uns mit trägen Blicken und ich stelle fest, dass ich verzierte Schornsteine mag.

 

 

In den Gassen hört man durch die offene Kirchentür den Gesang der Messe. Ach, ist schon wieder Sonntag?

 

Wir gehen langsam und entspannt durch die Straßen, schauen uns noch einen alten Waschplatz am Fluss an und fahren zum Friedhof von Alte.

 

 

Wasserfall Queda do Vigáro

 

Wir parken beim Friedhof und machen einen Mini-Fußmarsch über ausgetrocknete Wege und landen auf einer grünen Wiese, an dessen Ende ein Mini-Wasserfall in einen Tümpel plätschert.

 

 

Hier ist grad Fotosession. Es räkelt sich ein rotes knappes Bikinihöschen im Wasser. Mein Plan war eigentlich, dass hier erstens mehr Wasser runterstürzt, sich zweitens weniger rote Bikinihöschen räkeln und ich mich drittens von Tatti dazu überreden lasse, unter den Wasserfall zu gleiten.

 

Es ist wie so oft beim Reisen. Das, was toll werden soll, entpuppt sich als mäßig und dann gibt es wieder andere besondere Momente und Erlebnisse, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Und so schlecht ist dieser Ort ja nun auch wieder nicht.

 

 

Loulé Municipality

 

In Loulé sind wir vor allem wegen einer marokkanischen Markthalle, beziehungsweise wegen des Marktes, der darin stattfinden soll. Wir gehen zuerst durch die alten schmalen Gassen eines Armenviertels und suchen dann die Markthalle.

 

Sie ist geschlossen und es ist auch Niemand hier. Ich hatte überhaupt nicht geguckt, ob der Markt täglich stattfindet. Sonntags auf jeden Fall nicht. Zumindest nicht in der Nebensaison. Das stört uns aber überhaupt nicht. Wir sind nämlich im Urlaub und sind superentspannt.

 

 

Als Nächstes brauchen wir einen Supermarkt. "Hm, hoffentlich haben die nicht auch alle geschlossen heute", überlege ich laut. Zwei Minuten von unserem Parkplatz am Stadtrand ist ein Supermarkt. Der Kühlschrank ist so gut wie leer. Wir fahren auf den Parkplatz und freuen uns, dass der Markt geöffnet ist.

 

Wir parken auch hier wieder auf eigens für Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne vorgesehenen größeren Parkplätzen. Das ist echt superpraktisch. Da könnten sich einige andere Supermärkte echt mal ein Beispiel dran nehmen.

 

In Kroatien zum Beispiel gibt es bei den Parkplätzen bei Supermärkten an der Küste teilweise sogar Höhenbeschränkungen. Da kann man gar nicht erst rauffahren mit einem Camper.

 

 

Igrea de São Lourenço

 

An unserem weiteren Weg liegt die schöne Igrea de São Lourenço, eine Kirche, die von innen sehr schön und besonders sein soll, komplett mit blauen Fliesen-Bildern. Aber natürlich sind die Türen sonntags für Touristen verschlossen. Verstehe ich ja. Hätte ich mir auch denken können an diesem Tag heute. Trotzdem kacke.

 

 

Dafür entdecken wir auf dem Weg zurück ans Meer eine andere total verrückte Kirche. Sie steht am Straßenrand und jeder Centimeter ist mit Streetart bemalt.

 

 

Fuseta

 

Während der Fahrt hören wir gerne Hörbuch und am liebsten Krimis, die in den Gegenden spielen, in die wir fahren. Kurz vorm Urlaub ist mir Lost in Fuseta in die Hände gefallen. Es handelt von Leander Lost, der als Hamburger Kommissar

mit Autismus nach Fuseta geschickt wird und dort zusammen mit der portugiesischen Polizei ermitteln muss. Der nächste Ort, den wir besuchen, ist nun also dieses Fuseta, das wir ja schon aus unserem Hörbuch ein bisschen kennen. Wir fahren durch den Ort und dann zum Wasser. Es ist eng und voll.

 

Der Stellplatz, der hier mal war, ist jetzt ein PKW-Parkplatz. Ist nicht schlimm, der Ort gefällt uns ohnehin nicht, viel zu viel Menschen- und Autogewühle. Wir fahren weiter in den Außenbezirk. Hier soll es Flamingos geben. Wir sehen aus dem Auto heraus nur einen harten Sandboden, auf dem Boote liegen und haben keine Lust auf einen Spaziergang in dieser Gegend, verschwinden also wieder.

 

 

Praia do Cabeço 

 

Auf dem Strandparkplatz von Praia do Cabeço finden wir unter hohen Pinien einen geeigneten Schlafplatz. Wir stehen neben einem älteren holländischen Ehepaar, das hier schon seit 30 Jahren jedes Jahr herkommt. Irgendwie süß.

 

 

Es ist megaschönes Wetter und ich trolle mich mit Kopfhörern zum Strand. Hunde sind am Strand und auch im Restaurant verboten.

 

Ich setze mich in den Sand, höre ein paar Lieder und beobachte Leute und Wellen und Schiffe. Bei meiner Rückkehr hängt Tatti im Campingstuhl ab. 

 

 

Der Strand ist schön und es ist ok hier, aber zwischen der Sandalgarve und uns wird sich wohl niemals eine große Liebe entwickeln. Das ist ok. Man kann und muss ja nicht immer alles toll finden. Vielleicht wäre es anders, wenn wir ohne Hund unterwegs wären. 

 

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