Frühstück in Dampierre
An Tag zwei starten wir früh, sind in null-komma-nichts in Frankreich und cruisen gemütlich auf der gut ausgebauten Route nationale diagonal durch Frankreich.
Als wir Hunger bekommen, sind wir in Dampierre und ein Blick in eine App für Camper weist uns den Weg zu einem lauschigen Plätzchen am Flussufer, für das wir links von der Dorfstraße abbiegen und ein kleines Stück auf einer schmalen, kurvigen und steilen Straße hinunter zum Ufer des Flusses Le Doubs fahren.
Unten am Fluss ist ausreichend Platz zum Parken mit Blick auf das Wasser. Ich koche zügig Kaffee und belege Brote, während Tatti mit Hannes Gassi geht und wir trinken anschließend Kaffee und essen die Brote.
Währenddessen schauen wir auf den Wall und das Wasser. Eine ältere Französin mit Hut plauscht mit einem Angler. Ich verstehe kaum ein Wort. Französisch ist so eine schöne Sprache. Schade, dass ich trotz mehrjährigem Französischunterricht nun nur noch rudimentäre Sprachkenntnisse aktivieren kann.
Einzige Gäste auf dem Camping Les Boueix in Fleurat
An Tag zwei fahren wir sechshundertundelf Kilometer bis zum kleinen Dorf Fleurat irgendwo in der Region Nouvelle-Aquitaine. Wir wollen rechtzeitig auf dem Stellplatz sein, damit wir wenigstens ein paar Stunden lang französische Erde unter den Füßen haben, bevor wir uns schlafen legen und morgen weiter nach Spanien fahren.
Auf dem Campingplatz Les Boueix kommt ein gut gelaunter Franzose aus dem Haus und zeigt uns, dass wir uns irgendwo auf seiner großen Wiese beim Haus hinstellen können, aber der Platz gleich bei den Duschen der einzige gerade Platz sei.
Den nehmen wir natürlich. Wir sind die einzigen Schlafgäste. Ich gehe mit Hannes an der Leine eine große Runde über die leere Wiese und schaue besorgt zum Himmel. Das Wetter wird ja wohl nicht unseren ganzen Urlaub lang so bleiben? Der Regen drückt meine Stimmung etwas.
Mein mieses Läunchen verfliegt aber schnell wieder als wir das in die Jahre gekommene Dorf begutachten. Beim Gang durch das alte verlassene Dorf denke ich mir Menschen und Geschichten zu den Häusern aus.
Die Häuser haben dicke Mauern und alte Gärten mit knorrigen Bäumen. Ich denke wieder, dass die Welt so vielfältig ist und die verwilderten Gärten zwischen diesen grünen Hügeln sind hübsch anzuschauen.
Wäre ich hier geboren, würde ich den ganzen Sommer barfuß laufen. Nach unserer Rückkehr duschen wir noch schnell mit ein paar Spinnen zusammen und legen dann im Wohnmobil die Füße hoch und sehen fern.