Tag 20 Serra da Estrela und Dourotal

 

Frühstück am Bergsee Lago do Viriato

 

Wir starten morgens volle Vorfreude und Energie. Hinter der Kirche in Unhais führt eine kleine Straße steil nach oben. Da sollen wir laut Navi hochfahren, wenn wir zum Torre wollen. Die Straße ist so schmal und steil, das dieser Weg auf jeden Fall puren Stress bedeuten würde. Wer unserem Navi blind vertraut, ist manchmal verloren.

 

Daher gucken wir selber nochmal und fahren dann einen Schlenker über Covilha und starten von dort aus auf einer gut ausgebauten Straße Richtung Gipfel.

 

 

Auf dem Weg nach oben wird es schon recht schnell karg, steinig und grau, so wie ich es mag. Darüber freue ich mich.

 

An einem See, dem Lago do Veriato, halten wir lange, kochen Kaffee und Eier und frühstücken in aller Ruhe mit Rundumblick.

 

 

Dann genießen wir die Weiterfahrt nach oben. Die Straße ist leer und schön breit und die Ausblicke sind wunderschön. Am Himmel sind nur ein paar Wolken und nichts kann meine gute Laune trüben. 

 

 

Nossa Senhora da Boa Estrela

 

Kurz unter dem Gipfel stoppen wir bei der Senhora da Boa Estrela, einer in Stein gehauenen Maria mit Altar inmitten der Einöde der Berge. Beim Aussteigen merke ich, dass es hier oben deutlich kühler ist.

 

Es sind vierzehn Grad. Ich hatte mir den Felsalter nett und klein vorgestellt. Und dann bis ich sehr überrascht, als ich ihn entdecke.

 

 

Von unserem Halteplatz an der Straße sehe ich den Granitfelsen mit der Maria und den Steinalter in einiger Entfernung. Dazwischen liegt eine kleine Schlucht. Wow! 

 

Dass die Steinmaria fast sieben Meter hoch und so schön sein würde, hatte ich nicht erwartet.

 

Roadtrip Portugal

 

Ich steige ein Stückchen hinab, gehe einen schmalen Pfad durch die kleine Schlucht und steige dann auch schon die Stufen wieder hinauf zur Maria.

 

 

Über mir steht sie also seit über sechzig Jahren. Sie ist einfach immer verfügbar hier oben in den schroffen Bergen.

 

Eine irre Vorstellung! Weder große Hitze noch die kalten Winter können ihr etwas anhaben. Und selbst nachts ist sie da.

 

 

Ich zünde ja eigentlich immer gerne Kerzen an. Das geht hier natürlich nicht.

 

Stattdessen stehen hier schon einige Steinmännchen. Was für eine schöne Idee! Da bin ich natürlich auch dabei und so ist es auch mir eine Ehre, einige Steine zu einem Türmchen zu schichten.

 

Ich liebe solche Dinge und versinke in meiner Beschäftigung.

 

 

Als ich wieder auf- und um mich herumschaue, sehe ich Tatti am gegenüberliegenden Felsen geduldig warten.

 

Dann gehe ich zurück zum Wohnmobil, das aus der Ferne zwischen den Felsen ziemlich klein aussieht. Wieder ein toller und besonderer Ort, den es so nirgendwo anders gibt.  

 

 

Torre - höchster Berg Portugals 

 

Der Torre ist zwar der höchste Berg Portugals, aber trotzdem nur 1.993 m hoch und alles ist irgendwie so niedlich. Wir waren ganz schnell ganz oben und das Gebirge kommt mir sehr klein vor.

 

So schnell auf einem Berggipfel anzukommen, erscheint mir irgendwie surreal. Wie in einer Spielzeugszene.

 

 

Ganz oben ist es kalt und wir setzen unsere Kapuzen auf.

 

 

Die Bergkuppe ist kahl. Es stehen zwei runde Türme mit lustiger goldener Kugel und ein Gebäudekomplex mit Restaurant und Verkaufsständen mit Souvenirs und regionalen Produkten wie Käse und warmen Fellschuhen.

 

 

Wir gehen ein Stück über ein Geröllfeld zur höchsten Stelle Fundkönnen dort weit über das Umland schauen.

 

 

Auch hier schließe ich mich dem Steinmännchenbau an und schichte an der höchsten Stelle des höchsten Berges Portugals das höchste Steinmännchen und freue mich wie Bolle über meinen finalen Stein als höchstem Punkt Portugals!

 

 

Und dann entdecke ich auch noch den Sessellift. Und freue mich nochmal, weil ich es so witzig finde, dass man im Sonnenland Portugal Ski fahren kann. 

 

 

Wir kaufen regionalen Schafskäse und zischen wieder ab.

 

 

Covāo d´Ametade 

 

Wir verlassen den Berg auf der N338 gen Norden Richtung Manteigas.

 

Etwas unterhalb des Gipfels beim Covāo d´Ametade, einem Quellfluss in einem Wald, legen wir einen kurzen Stop ein. Die Stimmung im Wald ist lauschig und der Fluss plätschert fröhlich dahin. 

 

 

Die anschließende Talfahrt ist wunderschön! Ich dachte, hier wäre es genauso karg und grau wie an den südwestlichen Hängen.

 

Aber wir schauen hinunter auf grüne Hügel und die Straße schlängelt sich durch ein bezauberndes Tal bis nach Manteigas. Ich bin begeistert. Tatti auch. 

 

 

Dourotal

 

Von Manteigas kommend nutzen wir den Schwung und fahren direkt weiter zum Dourotal. Er erste Blick ist phänomenal! Ich bin überwältigt! Das Tal ist wirklich riesig mit gigantischen Weinhängen!

 

 

Wir beziehen beim Winzer Quinta da Padrela in Barcos am Weinfeld unseren heutigen Schlafplatz.

 

 

Wir richten unseren Außensitzplatz ein und ich gehe zum Winzer. Dort kaufe ich uns einen hauseigenen Douro-Wein und mache die Flasche beim Kochen auch gleich auf.

 

 

Beim Essen schauen wir auf die Weinhänge und genießen die Ruhe.

 

Irgendwann kommt ein junges holländisches Paar auf den Platz gefahren und parkt sein Wohnmobil dicht neben uns. Es ist ein Phänomen, dass Menschen sich auf einem so riesigen Platz, der komplett leer ist, so dicht neben einen stellen. Total merkwürdig. So etwas passiert tatsächlich öfters. Ich verstehe das nicht.

 

 

Aus unserer abendlichen Gassirunde wird ein riesiger Spaziergang über das Anwesen. Wir entdecken einen Pool und gehen zwischen den Weinstöcken den Hang hoch.

 

Wir sind mittendrin im Tal der Verzauberung, wie das Dourotal auch genannt wird. Wir sind Teil einer der faszinierendsten Regionen Portugals. Das fühlt sich so gut an! Ich werde das Weltenbummeln so sehr vermissen, wenn wir zuhause wieder unsere immer gleiche Straße durch die Wiesen gehen müssen. 

 

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