Douorotal - Pinhão
Heute fahren wir zum Ort Pinhão, der Porto am Ende des Dourotales liegt. Dafür fahren wir von unserem Weingut aus erstmal oberhalb und können das riesige Ausmaß der Weinhänge von oben überblicken.
Die Weinhänge sind gigantisch und die Wolken ziehen in dunklen Schatten über das Tal. Das Wein-Anbaugebiet im Dourotal ist ein absolutes Muss, wenn man in Porto ist oder einen Roadtrip durch Portugal macht!
Dann fahren wir hinunter an den Fluss Douro und an seinem Ufer entlang. In der Ferne sehen wir Pinhão schon liegen.
Ich schaue staunend an den Weinhängen hoch. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie gigantisch die Weinhänge hier sind.
Die Gegend ist malerisch und traumhaft schön! Man sollte auf jeden Fall, wenn man in Porto Urlaub macht, in ein Ausflugsschiff oder den Zug steigen und nach Pinhão fahren!
Das Tolle an Pinhāo ist, dass sich rundherum die große Portwein-Erzeuger Portugals mit ihren Weinhängen befinden. Der Wein wird mit der Strömung des Douro in Booten nach Porto gebracht und altert dort in den benachbarten Weinkellern.
Das Dorf ist klein, nur gut sechshundert Einwohner und es ist wenig los. Ab und zu hört man das Horn eines Ausflugsschiffes, das gerade ankommt.
Beim Bahnhof ist ein bisschen mehr los. Hier erstrahlen an allen Wänden leuchtend blaue Fliesenbilder mit Szenen aus dem Weinanbau.
Ich erkenne auf den Bildern die Landschaft, durch die wir gerade gefahren sind, wieder und entdecke Szenen der Weinlese. Der Bahnhof gehört mit seinen fünfundzwanzig blauen Fliesenbildern zu den schönsten Bahnhöfen Portugals.
Wir spazieren am Wasser entlang und haben recht schnell alles gesehen. Dann machen wir uns auf die Suche nach Portwein.
In einem kleinen Geschäft lasse ich mir erklären, dass der Portwein seinen Namen von der Stadt Porto hat. Ach ja, liegt nahe, hätte ich mir eigentlich auch denken können. Und nur Weine aus dieser Region dürfen sich Portweine nennen. Er wird anders hergestellt als herkömmlicher Wein und ist süßer und alkoholhaltiger.
Ruby nennt sich der Klassiker. Tawny ist am Beliebtesten und reift 3-4 Jahre in Eichenfässern und der nette junge Verkäufer erzählt weiter und weiter und steckt voller Leidenschaft. Mit einer kleinen Auswahl als Dankeschön für unsere Blumengießerin und Briefkastenleerer zuhause verlasse ich den Laden und steige ins Wohnmobil.
Dann fahren wir für einen Mittagssnack hinunter ans Flussufer und parken mit Schiebetürenblick aufs Wasser.
Ich backe Pizzareste von gestern im Omina auf und beim Essen betrachten wir die Boote auf dem Wasser und die gegenüber liegenden Rebterrassen.
Ich backe Pizzareste von gestern im Omina auf und betrachte in Ruhe die Boote auf dem Wasser und die gegenüber liegenden Rebterrassen.
"Ist echt schön hier", sage ich später mit vollem Mund. Findet Tatti auch. "Schöner Abschluss für Portugal, oder? Wir könnten doch jetzt schonmal Richtung Spanien fahren. Oder willst du hier noch übernachten?" "Ne, es ist erst halb zwei. Lass uns gen Heimat."
Und so kommt es, dass das Douro-Tal unser Portugal-Finale ist und der Urlaub sich dem Ende zuneigt.
Das Gute an diesem Urlaubsende ist, dass es noch gar nicht das Ende ist. Denn wir dürfen uns noch auf Stippvisiten in Spanien, Frankreich und in Süddeutschland freuen.
Wir verstauen alles und ich tippe den Zuhause-Button im Navi an.
Adeus Portugal, du schönes Land!
Heimreis bis Palencia/Spanien
Viertel vor drei sind wir in Spanien und nach dreihundertsiebzig Kilometern haben wir keine Lust mehr zu fahren. Ich suche einen Schlafplatz in der Nähe der Strecke und wir landen in der Stadt Palençia.
Erstmal fahren wir zum Supermarkt und kaufen ein paar Sachen für die Heimreise ein. Und ich gucke mir tote Fische an. Dabei läuft mir nicht gerade das Wasser im Mund zusammen.
Wir stellen uns auf einen zweckmäßigen Stellplatz bei einer Tankstelle. Hier stehen noch mehr Wohnmobile.
Ich bin zwar müde, aber nicht müde genug, den Platz hier schön zu finden. Und außerdem interessiert es mich, wie es in Palencia so aussieht. Also stiefele ich nochmal los.
Tatti hat keine Lust mehr, ist ja auch die ganze Zeit gefahren und ruht sich lieber aus.
Ich gehe ohne Tatti und Hannes los und genieße es, in meinem Tempo alles anzuschauen.
Und es gibt viel anzusehen! Palencia ist eine friedliche Stadt mit vielen alten Gebäuden, einer netten Fußgängerzone und einladenden Außenterrassen.
Auf dem Marktplatz ist eine Art Stadtfest und auf einer Bühne werden Tänze aufgeführt.
Fröhliche Musik hallt durch die Straßen. Die Innenstadt ist lebendig und bunt, ganz anders als die schwermütige Stimmung in Portugal.
Der Marktplatz erinnert mich an Zuhause, an Lüneburg, die Stimmung und die Kinder und die Tänze. Palencia ist von jetzt an mein spanisches Lüneburg. Und ich vermisse meine großen Mädels zuhause so langsam immer mehr!
Ich gehe ziellos durch die Straßen der Stadt und fühle mich gerade wieder supervogelfrei. Dieser zufällige Schlafstopp ist eine tolle Überraschung!
Gegen acht mache ich mich auf den Weg zurück.
Ich komme zufällig an einem anderen viel ruhigeren Wohnmobilstellplatz, dem Platz Isla dos Aguas, vorbei. Ich mache ein Foto und markiere ihn mir mit einem Sternchen in meiner Google Maps. Falls wir nochmal hier übernachten wollen.
Palencia gefällt mir auf jeden Fall sehr gut.
Dann verlaufe ich mich doch tatsächlich! Auf dem Hinweg sah alles so einfach aus. Ich bin viel zu weit südlich und muss eine Zeitlang auf einer wenig befahrenen Straße gehen. Ab und zu hupt ein Auto neben mir. Ich hasse so etwas! Dann sehe ich zum Glück endlich den Stellplatz!
Der Platz ist übrigens wirklich so furchtbar, dass ich kein einziges Foto mache. Es ist ein Parkplatz neben einer Tankstelle an einer vielbefahrenen Straße.
Aber die Duschen und Toiletten sind echt ok und sauber. Und mit pinkfarbenem Bullibild. Wenigstens das.
Und hier auch noch der andere Wohnmobilstellplatz in Palencia, der Isla Dos Aguas, der viel netter ist, den ich aber zu spät entdeckt habe....