Tag 3

 

Weiterreise bis Torquemada/Spanien

 

Heute nehmen wir die zweite Hälfte unserer Diagonalroute durch Frankreich in Angriff. Nationalstraßen anstatt Autobahn zu fahren, ist ein für uns absolut untypisches Experiment. Wir zwingen uns zur Langsamkeit. Weil wir nämlich vernünftig sein wollen. Schließlich sparen wir so jede Menge Geld und wir bekommen auf diese Art ein klein wenig mehr von Frankreich zu sehen. Aber es dauert eben länger. Und ich muss ganz schön scharf nachdenken beim Navigieren. Mit der Wegsuche, Croissants und Perrier geht die lange Fahrtzeit dann doch ganz gut rum. Beim Stopp an einer Servicestation zum Frischwasser tanken und Abwasser ablassen, setzt sich ein kleiner weißer Hund auf die Straße und lässt uns nicht durch. Tatti muss erst aussteigen und ihn mit Leckerlies bestechen. 

 

Näher am Atlantik bei Biarritz werden die Straßen voller. Jetzt geht es über die Pyrenäen. Die Straßen werden schlechter und das Gewühle und Gerase hier machen uns ganz kirre. Wir passieren die französisch-spanische Grenze oben in den Bergen in Irun, rauschen dann wieder bergab und in Spanien wird es wieder flacher und ruhiger. Während wir weiter gen Südwesten dahingleiten, ist die Landschaft ganz schön einschläfernd.

 

 

 Wohnmobilsellplatz Santa Cruz 

 

An diesem dritten Anreisetag lassen wir es bei siebenhundertsiebenundachtzig Kilometern gut sein und landen im spanischen Torquemada. Bei der Kirche Ermita de la Santa Cruz finden wir einen sauberen gratis Stellplatz. Auf der Bank vor der noch warmen Kirchenmauer haben es sich zwei Camper vom Wohnmobil neben uns gemütlich gemacht.

 

Und oben auf der Kirche wohnt eine Storchenfamilie. Die zwei auf der Bank essen einen Snack und trinken Wein und sprechen mich an. Sie erklären mir, dass man die Bodenklappen im Asphalt öffnen kann und darunter gratis Wasser ist.

 

 

Und die Storchenkinder über uns üben die ganze Zeit ihre Flügel auszubreiten. Tatti tankt Wasser, während ich uns eine Gemüsepfanne brutzle. Das riecht so lecker hier bei der Kirche.

 

 

Ich bin stolz, dass mir ein vorausschauender Lebensmitteleinkauf gelungen ist. Wir müssten uns zu keinem Zeitpunkt von Pommes oder Süßigkeiten ernähren, auch wenn kein Supermarkt in Sicht ist.

 

Und die Planung ist nicht so einfach, weil die Dinge nicht viel wiegen und nicht groß sein dürfen und nur wenig in den kleinen Kühlschrank passt. Camper wissen, was ich meine.

 

 

Nach dem Essen schlendern wir noch durch Torquemada und ich knipse die Storchenkinder ein wenig. Ich freue mich gerade über meine Entscheidung, dass ich mir kurz vor der Reise ein Teleobjektiv gegönnt habe.

 

Dass das allerdings nicht viel bringt, wenn man es auf eine alte Kamera schraubt, die in Berlin schonmal auf die Pflastersteine gestürzt ist, werde ich erst viel später erkennen. Aber egal. Jetzt habe ich auf jeden Fall erstmal Freude mit dem neuen Teleobjektiv.

 

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.