Tag 18 Ruoms, Balazuc, Pont d´Arc, Ardèche

 

Heute fahren wir das letzte Stück der Ardèche-Strecke und wollen dann zurück zum Ausgangspunkt Saint-Martin-d’Ardèche. Hinter Ruoms macht die Ardèche eine Kurve und läuft noch zehn Kilometer gen Norden bis zum kleinen Ort Balazuc, der auf einem Felsen liegt. Wir starten um neun beim Stellplatz und ich bin sehr gespannt!

 

 

Dummerweise funktioniert entweder mein Gehirn oder unser Navi heute Morgen noch nicht so richtig und wir fahren anstatt um den alten Dorfkern von Ruoms herum mitten hindurch. Und dann haben wir den Salat!

 

Wir müssen in einer ultraengen Gasse scharf nach rechts. Tatti muss millimeterweise vor- und zurückfahren. Und nochmal vor und zurück. Und wieder und wieder. Und dann geht gar nichts mehr. Wir stecken fest. Zwischen Wohnmobil und Mauer ist an beiden Seiten nur noch eine Handbreit Platz. Rückwärts fahren geht auch nicht.

- Scheiße,  flucht Tatti. Wir sitzen ratlos da und gucken uns an.  

- Wo man rein kommt, kommt man auch wieder raus, versuche ich mich in Zuversicht. 

- Willst du fahren? 

- Oh Gott, nein! Am Besten, ich sag mal eben nichts mehr. 

Dann gibt Tatti doch nochmal vorsichtig Gas und fährt doch noch ein paarmal vor und zurück und vor und zurück und wieder und wieder. Millimeter für Millimeter. Ganz behutsam. Ich behalte die rechte Fahrzeugseite im Blick und rufe ab und zu Stop! Mir wird warm. Sie manövriert uns schließlich vorwärts heraus. Als wir auf der Landstraße sind, atme ich erleichtert auf. Dass uns so etwas noch passiert nach all den Jahren im Wohnmobil! Superdämlich ist das! 

 

 

Balazuc

 

Der Weg nach Balazuc führt uns neun Kilometer lang durch eine hübsche hügelige Landschaft mit Weinfeldern und dauert nur dreizehn Minuten. Wir parken gleich zu Beginn des Ortes auf dem Parkplatz La Croisette et Champgelly und stehen dort so schief, dass Tatti beim Aussteigen fast aus dem Auto fällt. 

 

 

Wir gehen nur fünf Minuten und sind schon mitten im alten Ort. Im Ort führt eine steile Straße hinunter zur Ardèche.

 

 

Aber zuerst gehen wir eine kleine Gasse berghoch zu einem Aussichtspunkt. Der Ort ist menschenleer und wirkt mit seinen schmalen steilen Gassen und bewachsenen alten Gemäuern wie aus der Zeit gefallen. 

 

 

Von unserem Aussichtspunkt können wir hinunter zur Ardèche unterhalb des Ortes gucken. Dort quert eine sehenswert gelegene alte Steinbrücke mit drei Bögen den Fluss. Es sieht so aus, als stoße die Brücke gegen eine Felswand und als ob der Weg dort endet. Putzig! Das sieht aus wie das andere Ende der Welt sein, wenn Bonneval-sur-Arc das eine Ende ist. 

 

 

Dann gehen wir steil bergab zurück zur Dorfstraße und Tatti und ich gehen weiter hinunter zur Ardèche und zur Brücke. 

 

Was für ein schöner Morgen! 

 

 

Balazuc gehört auch zu den Plus beaux Villages (schönsten Dörfern Frankreichs). Unten am Fluss ist eine Kanu-Station an einem kleinen Steinstrand. Unten angekommen gehen wir über die Brücke ans andere Ufer und schauen zurück. Von hier aus können wir sehen wie die Häuser den Steilhang hoch gebaut sind. 

 

 

Balazuc hat nur knapp vierhundert Einwohner. Es ist ein hübscher und freundlicher Abschluss unserer Ardèche-Route. Das Gebiet um Balazuc war schon in der Steinzeit bewohnt. Sehr cool! 

 

 

Wir fahren an der Ardèche entlang zurück und genießen die schöne Strecke, die sich hier im Norden teilweise nah am Ufer entlang und unter überhängenden Felsen hindurch schlängelt. 

 

 

Da ist wieder der Felsenbogen Pont d´Arc und wir der Hunger meldet sich, so dass wir nach einem schönen Frühstücksfleckchen Ausschau halten. 

 

 

Belvédère du Serre de Toure

 

Am Belvédère du Serre de Toure frühstücken wir und können dabei auf Betonblöcken sitzen. Oberhalb der Straße macht eine Ziege mit Meckern auf sich aufmerksam. Sie steht auf einem Felsen dicht neben Susis Autodach und schaut auf uns herab. Bloß nicht rüberspringen jetzt! 

 

 

Saint-Martin-d‘ Ardèche 

 

Wir fahren die 55 Kilometer an der Ardèche entlang wieder zurück bis zu unserem Ausgangsort Saint-Martin-d‘ Ardèche. Zum Abhängen vor der Heimreise steuern wir den Aire Camping-car Park Camping de Mon Village an.

 

Der Stellplatz liegt nah am Ortskern und in fußläufiger Entfernung zur Ardèche. Es ist ein großes grasbewachsenen Gelände mit einer leichten Neigung.  

 

 

Wir schlendern zur Ardèche hinunter, essen ein nicht so leckeres Eis und denken voller Wehmut an die Rückreise.

 

 

Ich sauge den Moment nochmal auf, die Sonne, den Fluss, die Stimmen. Die Erinnerung an die französische Sonne möchte ich unbedingt mitnehmen.

 

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