Am nächsten Morgen bin ich schön früh wach und öffne das Fenster, um die Stille und das diffuse Morgenlicht zu genießen. Und dann setze ich mich mit meinem Kaffee auf einen Felsen am Ufer und schaue dem Sonnenaufgang zu. Was für ein glückseliger Morgen! Ich bin gerade sehr happy. Und ehrfürchtig und dankbar, dass ich hier sitzen darf! Dass ich leben darf!

Im letzten Herbst hatte meine Diagnose mich in die Knie gezwungen und deswegen war der Herbst kein richtiger Herbst. Jetzt ist er zum Glück wieder da!  Und auch noch so wunderschön! 

Gardasee

Heute ist der Tag der Tage! Es ist mir nämlich gelungen, Tatti davon zu überzeugen, dass wir einen kleinen Schlenker zum Gardasee fahren. Strike! Es ist auch wirklich keine große Sache, die Gebirgskette zu überqueren. Und es macht schon echt was her, sich von hier oben dem hübschen See zu nähern.

Uhlala! Sowas wie Saisonende scheint es hier nicht zu geben. Überall pulsiert das Leben. La dolce Vita! Aber die Uferstraße ist schön frei und macht Spaß! Ich kann mich gar nicht satt sehen!

Torbole

An der Nordspitze lassen wir uns im Camperstop in Torbole nieder. Ich sehe es Tattis Gesicht an, dass sie schon jetzt keine Lust mehr auf diesen lebhaften Ort voller Windsurfer hat.

Sie gibt Torbole und mir eine klitzekleine Chance und lässt sich auf einen Gang zum Seeufer ein. Es ist zweifellos schön dort, sieht man doch auf den Fotos, oder? Tatti bleibt trotzdem dabei, dass der Gardasee doof ist.

Mich würde es schon reizen, ein Weilchen hier zu bleiben, mal am See entlang radeln oder hoch in die Berge fahren und dann noch zum Ledrosee schauen, würde mich schon reizen. Da mache ich ja vielleicht auch noch mal.

Ich erfreue mich an der Weite, dem See, den Surfern und dem Bergpanorama, habe mir aber die Drei Zinnen in den Dolomiten in den Kopf gesetzt. Deshalb möchte auch ich morgen weiterziehen. 

Ein Sandwich von Meckis legendärem Coffee- und Bikershop gefällt auch Tatti.