Tag 3 Ankunft in der Toskana

 

Ausgeschlafen und gut gelaunt geht die Reise weiter. Wie das so ist, wenn wir mit dem Wohnmobil durch Europa streunen, verlaufen die Dinge meist anders als ich es mir in den arbeitsreichen Wochen zuvor ausgemalt habe. Ich rede gerade vom Wetter. Vor meinem inneren Auge sind wir hier in der Toskana nämlich eigentlich bei hellem Sonnenschein und Hitze angekommen. Jetzt ist aber gerade Unwetter in Mittelitalien. Starkregen verwandelt die Autobahn in einen Fluss und die Weiterfahrt wird immer schwieriger.

 

Wir und alle anderen Autos müssen runter von der Straße, steuern einen Rastplatz an und harren aus. Erst finde ich den Regen superdoof. Dann sage ich mir, dass die Sonne in der Toskana ganz bestimmt schon bald wieder scheinen wird. Und dadurch kann ich den Regen dann spannend und ein bisschen schön finden. Der Rastplatz ist abfällig und wir stehen etwas weiter oben. Wassermassen strömen an uns vorbei hinunter zur Autobahn. Wir fragen uns, ob das hier häufiger vorkommt. 

 

 

Der Regen lässt nach zwanzig Minuten wieder nach und wir cruisen gemütlich weiter gen Süden.

 

Toskana, da sind wir wieder! In uns macht sich ein Hochgefühl breit. Wir verlassen die A1 erst weit hinter Florenz in der Region Grossetto und stehen an einer Weggabelung. Auf den Schildern lesen wir Roma, Montalcino, Pienza und Siena. Alles klingt nach Wein, Pizza, Eis und hügeliger Toskana. 

 

Wir biegen rechts ab, denn dort wollen wir zu einem Agriturismo beim Weinbauern, das eine grandiose Aussicht haben soll. Agriturismo ist in Italien ein Hof auf dem Lande - in der Toskana meist mit Wein- oder Olivenanbau-, der als Nebenerwerb Ferienwohnungen oder -zimmer vermietet oder einen Wohnmobilstellplatz zur Verfügung stellt. Das Angebot reicht von einfachen Sandplätzen für Camper bis hin zu exklusiven Luxushotels. Ich bin schon ganz gespannt, ob es dort wirklich so schön ist wie ich annehme. 

 

Roadtrip Toskana

 

Agriturismo Podere dell`Albergo bei Pienza

 

Unser Agriturismo heißt Podere dell`Albergo bei der Villa Borgettho westlich von Pienza und der erwartete Weitblick bestätigt sich. Wir können über die Hügel und Alleen bis nach Pienza schauen. Und auf dem vor uns abfallenden Hang reihen sie die Weinstöcke aneinander und weiter hinten die Olivenbäume.

 

Ich bin happy über diese perfekte Lage! Und einige der schönsten Städte der Toskana sind mit den Ebikes gut zu erreichen. Wir genießen den Blick auf die Landschaft und es fühlt sich an, als wären wir ein Teil eines Gemäldes. Und ich freue mich darauf, morgen hineinzutauchen in dieses schöne Bild und dem Weg, der vor unserer Nase direkt nach Pienza führt, auf unseren Rädern zu folgen.

 

 

Heute lassen wir den Tag ganz gemütlich ausklingen, erkunden die Gegend ein wenig zu Fuß. Das WC ist in einem kleinen Verschlag bei einem Schuppen und ist eine Katastrophe. Es ist alt, verkommen und schmutzig. Wir beschließen das eklige Klo nicht zu benutzen. Manchmal ist das eigene WC echt gold wert.

 

 

Die klapprige Dusche in dem Verschlag benutzen wir allerdings, berühren dabei aber nur den Türgriff und den Wasserhahn, und auch nur mit den äußersten Fingerspitzen. Anschließend frisch geduscht mit leckerem Essen und Pienzablick an unserem Campingtisch vorm Wohnmobil zu sitzen ist mein persönliches Tageshighlight. 

 

 

Auch das junge Paar neben uns, das in einem Bulli reist, brutzelt gerade etwas. Die wenigen Camper hier auf dem kleinen Platz wirken tiefenentspannt. Es wird in den Vans gekramt, alle sind nett und vor allem ist die kleine Gruppe hier auf dem toskanischen Hügel gut gelaunt. 

 

Die Regenfluten von der Autobahn vorhin sind längst vergessen. 

 

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